Am 8. Mai 1945 endete der Schrecken des 2. Weltkrieges in Europa und mit ihm der menschenverachtende Terror des Nationalsozialismus. Die Fraktionen von SPD, Grünen und CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft sprechen sich nun in einem interfraktionellen Antrag dafür aus, den Tag des Kriegsendes künftig zu einem offiziellen, nicht arbeitsfreien Gedenktag zu erheben. Dies ist 77 Jahre nach Kriegsende ein überfälliger Schritt, mit dem sich Hamburg den norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern anschließt.

Die Haltung der Deutschen zum 8. Mai hat sich mit der zunehmenden Aufarbeitung der NS-Zeit und der Frage nach der Verantwortung für die grausamen Verbrechen der Jahre 1933 bis 1945 stark gewandelt. Aus dem einstigen Tag der Niederlage ist ein Tag der Befreiung geworden. Wir wollen diesen für Deutschland und Europa bedeutenden Tag würdevoll begehen und ihn auch ganz offiziell als Gedenktag begreifen. Wir erinnern uns an die Millionen Ermordeten, die KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Verfolgte und Unterdrückte des NS-Regimes. Gleichzeitig ermahnt uns der 8. Mai auch, welches Leid totalitäre Ideologien, Krieg und Vertreibung über die Menschen bringen. Wir verdanken den Alliierten und den Widerstandskämpfern, dass wir in Deutschland heute in einer starken und stabilen Demokratie in Freiheit und in Frieden mit unseren Nachbarn und Partnern leben können.